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Bei der Alltagsheldin habe ich vor einigen Tagen gelesen, dass ihre Prinzessin gar nicht gerne in den Hort geht, die Alltagsheldin sieht in ihrem Hort nur eine Art Verwahranstalt. Das hat mich traurig gemacht, und nachdenklich, und ich habe einmal mehr festgestellt, wie gut unsere Betreuung funktioniert.
Meine beiden Mädels sind auch fremdbetreut, die Große, seit sie drei ist und die Kleine, seit sie zwei ist. Davor hat es mir mein Arbeitgeber ermöglicht, dass ich immer auf der “Gegenschicht” von ihrem Papa arbeite, so dass er sie betreut hat, wenn ich im Büro war. Hätte mein Arbeitgeber sich darauf nicht eingelassen, wäre ich statt sechs, bzw. zwölf Monate wohl vier Jahre daheim gewesen und hätte jetzt wohl kaum diesen Job, der zwar stressig ist, mir aber auch viel Spass macht.
Meine Kids kommen aus der Schule, bekommen ein frisch gekochtes warmes Essen – gut, es schmeckt ihnen mal mehr und mal weniger, aber das ist daheim nicht anders – danach machen sie Hausaufgaben und dann dürfen sie frei spielen.
Es gibt ein großes Außengelände, einen Bolzplatz, einen Waldspielplatz direkt neben der KiTa und auch im Gebäude selber haben sie jede Menge Platz. Gelegentlich wird – für die, die Lust haben – gebacken, gekocht, Theater gespielt, außerdem haben sie einen Raum mit einer Musikanlage, der wird mittags üblicherweise von den Mädels vereinnahmt, die dann dort “chillen”, Musik hören, tanzen und erzählen. Eine Erzieherin bietet Hip-Hop-Tanzen an, im Rahmen des letzten KiTa-Festes wurde ein Tanz aufgeführt und einmal in der Woche kommen eine externe Ballett- zwei Musiklehrerinnen, wobei die Ballett und Musik extra zu bezahlen ist.
In den Ferien werden zwei bis drei grössere Ausflüge pro Woche gemacht, oder sie gehen (im Sommer) ins Schwimmbad, im Herbst letztes Jahr haben sie z.B. in den Ferien Kürbisse geschnitzt und Kürbissuppe und Kürbismuffins gemacht.
Der Monatsbeitrag ist zwar heftig und reisst auf Dauer gesehen ein großes Loch in mein Budget, aber zum einen bin ich auf die Fremdbetreuung angewiesen und zum anderen bin ich froh, dass sie gut versorgt sind. Wenn ich heim komme, haben sie warm gegessen, die Hausaufgaben sind gemacht und sie haben den ganzen Tag mit ihren Freunden verbringen können. Ganz zu schweigen von den zwölf Wochen Schulferien pro Jahr, die ich nicht überrbrücken könnte, plus diverse Schulausfälle, Brückentage usw.
Unsere KiTa hat keine Schliesszeiten, ich bin lediglich verpflichtet, die Kids einmal im Jahr drei Wochen am Stück aus dem Hort zu nehmen, das sind üblicherweise die drei Wochen, die ich im Sommer Urlaub habe. Sicherlich bleibt auch die KiTa hin und wieder geschlossen, z.B. wegen Fortbildung. Aber selbst an Brückentagen ist gegen vorherige Anmeldung geöffnet, lediglich zwischen den Jahren bleibt die Einrichtung einige Tage zu, das hat aber ganz praktische Gründe, wie beispielsweise die Heizkosten. In diesem Jahr könnte die KiTa am 23.12./27.12./30.12. öffnen, aber die komplette Heizung für diese einzelnen Tage hochzufahren ist unsinnig. Das ist auch kein Problem, denn in diesem Zeitraum ist jedes Jahr jemand aus der Familie, Verwandtschaft, Bekanntschaft zuhause und kann meine Kinder (mit-)betreuen.
Wie ich oben schon geschrieben habe, die monatliche Belastung ist enorm, aber das ist es mir wirklich wert.